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 irmscher 2800 Historie

Textquelle: Alt-Opel- IG

Verfasser: G.Kari

 

 

 

Vom Rochen zum Hai: i2800 - das

Sechszylinder-Sportcoupe von Irmscher

 

Schon mit dem Erscheinen des Opel Manta B 1975 rätselten die Fans: Kommt er, oder kommt ernicht?

Der ultimative Manta mit der geballten Kraft aus sechs Zylindern, der Anti - Porsche – davon träumten viele.

 

Und wie naheliegend die Idee war, hatte schon im Vorjahr die belgische Firma Transeurop Engineering mit

dem „ Manta A „ TE 2800 bewiesen: Dort wurde der 2.8 Liter-Motor des Commodore A GS mit Zenith-Doppelvergasern und142 PS

in den Manta A montiert.  Doch schon 1975 endete die Produktion des TE 2800 mit dem Konkurs der Firma.

Bis dahin waren immerhin 79 Einheiten des Sechszylinder- Rochens gefertigt worden. Für den Vertrieb hatte in Deutschland

zunächst Steinmetz gesorgt. Nachdem wegen der fallenden Nachfrage im Zuge der ersten Ölkrise auch dieses Unternehmen aufhören musste,

kam der TE 2800 in das Programm von Irmscher im schwabischen Winnenden. Dort blieb er, bis Transeurop Engineering die Produktion einstellte.

 

Doch die Inspiration für die Idee kam auch aus Rüsselsheim selbst: Früher als andere hatte Opel die Möglichkeit entdeckt, verhältnismäßig große

Motoren in kleinere Modelle zu setzen. Stand beim Rekord A-6 noch die Laufkultur im Vordergrund, boten Commodore, Kadett B Rallye

und später der Ascona schon merklich rasantere Fahrleistungen als die normal motorisierten Schwestermodelle.

Für den Manta B war werksseitig eine solche Transplantation aber nicht vorgesehen.

Den Commodore gab es schon, den Monza sollte es bald geben – und der Einbau des potenten Sechszylinders in den Manta-Motorraum 

passte auch nicht in die Logistik der Grosserienfertigung.

Durch den Vertrieb des TE 2800 ermutigt, unternahm Günther Irmscher Anfang 1976 den Anlauf, dem Manta B ein größeres Herz einzupflanzen.

Die Wahl des Antriebsaggregats fiel dabei wieder auf den größten angebotenen Sechszylinder aus Rüsselsheim, und der 2.8-Liter- Motor

des Commodore B GS/E passte einigermaßen gut in das Vierzylinder-Abteil.

Einzig der Kühler wurde vor die vordere Quertraverse versetzt, wo er von zwei davor montierten Elektroventilatoren Luft zugeführt bekam.

Um einen ca. zehn Zentimeter hohen Buckel auf der Motorhaube zu vermeiden, tauschten die Winnender

die D-Jetronic von Bosch gegen die flacher bauende Zenith-CL-Einspritzung. Hierdurch büßte das Triebwerk des irmscher i2800 gegenüber

dem des Commodore GS/E zwar 5 PS ein, leistete also „nur“ noch 150 PS, was durch das geringere Gewicht und die strömungsgünstigere

Karosserie wieder wettgemacht wurde.

Beim Getriebe wurden das ZF- sowie das Getrag-Getriebe vom Kadett C GT/E verbaut.

Über eine verstärkte Kardanwelle gelangt die Kraft an die Hinterachse mit einer Übersetzung von 3:18 sowie einer Differenzialsperre

mit bis zu 40% Wirkung. Natürlich benötigte das Fahrwerk wegen des höheren  Motorgewichtes eine neue Abstimmung.

Die härteren Federn und Bilstein- Sportstoßdämpfer wirkten im Verborgenen, die Absenkung der Karosserie

um immerhin 20 mm fiel hingegen sofort auf.

 

Geplant war eine Kleinserie von 100 Exemplaren des offiziell irmscher 2800 genannten Sportcoupes.

Der Kaufpreis wurde bei der ersten Ankündigung im März 1976 mit rund 21.000.- DM angegeben, im Oktober

1976 waren es bereits 23.000.- DM, und zum Start der Serienproduktion war er mit 27.850.- DM festgeschrieben.

Im März 1978 belief sich der Kaufpreis schon auf 28.100,80.- DM und das ohne die umfangreiche

Aufpreisliste zu bemühen.

Der i2800 war Irmschers Start als Kleinserienhersteller, und bedingt durch die umfangreichen Eingriffe

sowie die eigenständige Entwicklung trug der irmscher 2800 weder die Herstellerbezeichnung Opel noch den

Namen Manta.

 

Die Fahrzeuge bekamen eigene Fahrgestellnummern, die aber auf den von Opel vergebenen ursprünglichen Nummern basierten.

Es wurden jeweils ein A und die Folgenummer der Fertigung angehängt.

So wurde z.B. aus dem Manta B mit der Fahrgestellnummer 59 65 001234 der irmscher 2800 mit der Nummer 59 65 001234 A27.

Diese Erweiterung wurde hinter der sich rechts im Bodenblech des Beifahrersitzes befindlichen Nummer eingeschlagen.

Das Typenschild, vorne rechts im Motorraum, wurde gegen eine von Irmscher gefertigte Variante ausgetauscht.

Im Zuge des Kooperationsvertrags mit Opel wurden komplette Fahrzeuge in den Serienlackierungen aus dem Manta-Programm

nach Winnenden geschickt und dort auf Halde gelegt. Dies erklärt z.B. auch, warum der A25 erst 1979 seine Erstzulassung erhielt,

obwohl er bereits am 29 August 1975 vom Band gelaufen war.

  

Als Besonderheit ist es noch anzusehen, dass die Modelle A01, A02 und A25 als Werkswagen bei Opel Tageszulassungen erhielten.

Diese drei i2800 waren Vorserienfahrzeuge, die später in die Gesamtproduktion übernommen wurden.

Zur Verwendung kam die Berlinetta- Version (Modellbezeichnung SZL, Modell Nr. 59), lediglich die ersten

beiden 2.8er (A01 und A02) wurden auf der Basis des Manta Standard (Modellbezeichnung SZ, Modell Nr.58) gefertigt.

Die Karosserieanbauteile wie Frontschürze, Heckspoiler und die Radlaufverbreiterungen stammten bei den

Vorserienmodellen noch von Zender. Erst mit dem Beginn der Serienproduktion kamen eigenständige Irmscher-

Anbauteile ins Programm. Bei den Vorserienmodellen war am Heck eine lackierte Stahlstosstange verbaut,

die Heckstosstange aus Kunststoff existierte zu diesem Zeitpunkt nur auf dem Reißbrett und wurde somit erst 1977,

zu Beginn der Serienproduktion, an den Fahrzeugen verbaut.

Bei der Entwicklung der Karosserieanbauteile und während der Vorserie arbeitete Irmscher eng mit der Opel-Design Abteilung zusammen.

In den ersten Testberichten diverser Automagazine waren daher auch nur Vorserienmodelle im Einsatz, die neben der Stahlstosstange

auch noch das ab Werk verbaute Interieur besaßen.

Weiter verfügten die ersten Testfahrzeuge auch noch nicht über die i2800-Embleme an Front, Heck und Seite.

Rechtzeitig zum Anlauf der Serie im Mai 1977 waren dann alle speziellen i2800-Teile für Karosserie

und Innenausstattung verfügbar.

Bei den Lackierungen konnte man die serienmäßigen Farben aus dem Manta-Programm wählen oder gegen einen Aufpreis

in Höhe von 2200,- DM die so genannte Paradiesvogel - Lackierung ordern.

Die meistgewählten Farben waren: Signalgelb Nr. 445, Signalblau Nr.224, Polarweiß Nr.452 und Bernsteingold Nr.425.

Bei Polarweiß und Bernsteingold wurden gerne die Zweifarbenlackierungen Polarweiß mit unten abgesetztem

Hellgrau Nr. 351 oder Bernsteingold mit Haselbraun Nr. 463 geordert.

 

Die Innenausstattungen wurden, soweit farblich passend, im Serienzustand belassen, jedoch wurden die

vorderen Sitze gegen Recaro LS Sportsitze getauscht. Gegen einen Aufpreis von 2224,34.- DM standen

auch Recaro LS Sitze mit passender Rückbank in Velours zur Wahl.

Folgende Farbvarianten gab es: Braun mit beigefarbenen Längsstreifen durchzogen und schwarz mit

silbernen Längsstreifen.

Im April 1978 präsentierte Günther Irmscher unter dem Titel „Die weise Flotte“ eine Sonderserie für Kadett C,

Ascona B, Rekord E und Manta B. Auch der i2800 wurde in diese Serie einbezogen und präsentierte sich von

da an in Polarweiß, unten Hellgrau abgesetzt. Beide Farben trennte ein feiner roter Dekorstreifen, der sich

über die gesamte Fahrzeuglänge zog. Weiße ATS - Alufelgen komplettierten den „Weißen aus Winnenden“.

Dieser Serie waren die Recaro LS in Schwarz zugeordnet, was jedoch in Anbetracht des um knapp 3000,- DM

gestiegenen Kaufpreises nicht ins Gewicht fiel. Ob dieser hohen Forderung erstaunt es allerdings, dass die

i2800 der „weisen Flotte“ knapp 25 % der gesamten Produktion ausmachten.

Für gut 30.000,- DM bekam man 1978 sicherlich Autos, die, bedingt durch die Serienproduktion, qualitativ

hochwertiger waren, jedoch machte gerade das Individuelle beim i2800 den Reiz aus – damals wie heute.

 

Aus den Plänen, 1979 dem i2800 den neuen 3.0 E-Motor vom Opel Monza einzuverleiben, wurde leider nichts mehr.

Nach nur 27 gefertigten Exemplaren wurde die Produktion eingestellt.

Sechs Fahrzeuge fanden den Weg in die Schweiz und wurden damals über den Opel Händler Wolf vertrieben.

Die restlichen i2800 blieben in Deutschland.

Erst 1983/ 84 rollte mit dem i300 wieder ein Irmscher - Sechszylinder- Manta aus der schwabischen Produktionshalle.

Dieser i300 war, wie der i2800, ein eigenständiges Irmscher- Modell und gilt somit als legitimer

Nachfolger des irmscher 2800

 

 

Seit ich mir im Februar 2001 den i2800 A25 zugelegt habe, interessiert mich die Historie dieses raren

Sechszylinder - Rochens. 2002 rief ich das „irmscher 2800 Register“ ins Leben und konnte bis dato fünfzehn

Exemplare ausfindig machen:

A01, A02, A03, A06, A07, A11, A12, A13,

A14, A16, A18, A20, A22, A23 und A25.

 

Zurzeit laufen über den Schweizer Sektionsleiter, Herrn Rene Bigler, Nachforschungen in der Schweiz.

Dort befinden sich noch zwei weitere i 2800, über die bis auf Bilder und vage Berichte keine

näheren Informationen vorliegen. Meldungen über angebliche Exemplare in Österreich

und Frankreich haben sich bis heute nicht bestätigt.

 

 

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